Der Spiegelshof ist ein alter Dreiseithof in der Hessischen Rhön. Während die Errichtung des Anbaus auf das Jahr 1877 datiert wird - auf dem Türsturz ist diese Jahreszahl zu lesen - wird der alte Gebäudeteil auf etwa 30 Jahre älter geschätzt. Der Hof wurde in Zusammenarbeit mit Fachleuten und der Denkmalschutzbehörde restauriert. Bei dem Wohnhaus handelt es sich um ein altes Fachwerkgebäude aus Lehm, welches nach Rhöner Art mit so genannten Schwalbenschwanz-Platten verschindelt ist.
Alles wurde nach der Modernisierung wieder so hergestellt, wie es einmal war.
Es ist ein großes Projekt voller Leidenschaft, in welches ich meine ganze Fantasie einbringe. Ich habe mir mit diesem Hof einen Traum erfüllt. Die Gebäude werden ausschließlich mit Holz geheizt, Zisternen sorgen für die Wasserzufuhr von Regenwasser zur Toilettenspülung. Im Gebäude herrscht ein besonderes Klima, da die Lehmwände mit integrierten Wandheizungen für behaglichen Komfort sorgen.
Auf dem Spiegelshof sind eine Ziegen- und eine Rhönschafherde beheimatet.
Die Schafe setzen wir auch auf unserer entstehenden Streuobstwiesen ein. Rhönschafe haben sich im Laufe der Jahrhunderte an die Bedingungen in der Rhön (viel Regen, kalt und windig, karges Futter) angepaßt, so dass wir hier einen typischen Rhöner haben, der unbedingt in diese Landschaft gehört.
Die Ziegenherde ist bunt gemischt und dient der Landschaftspflege auf verbuschten Flächen. Dort werden die fleißigen "Esser" gepfercht, um Hecken, Büsche und Bäume klein zu halten. Somit wird das "Land der Offenen Fernen" offen gehalten, indem man keinen Wald mehr zuläßt.
Buchonia ist der ursprüngliche Name der Rhön, denn vor über 1200 Jahren bedeckte ein Buchen-Urwald die Region. Der Mensch holzte den Wald ab, um Holz zum Bauen und vor allem zur Glasverhüttung zu gewinnen. Auf diesen Flächen ernährte sich das Nutzvieh und sorgte so für die Offenhaltung.
Über Jahrhunderte hinweg entstand das "Land der Offenen Fernen" und damit ein Mosaik an schützenswerten Vegetationsgesellschaften.
Durch die Ernennung zum Biosphärenreservat hat sich der gesetzliche Auftrag zum Erhalt dieser Flächen ergeben.
Durch den Einsatz von Schafen und Ziegen wird der Verbuschung entgegen gesteuert. Vor allem Ziegen gehen gerne an Sträucher und auch an Bäume.
Wenn Sie diese Arbeit unterstützen wollen, können Sie dies indem Sie unsere Produkte kaufen oder in Form einer Patenschaft.
Das Fleisch meiner Tiere wird zu Edelprodukten wie Salami und Schinken verarbeitet. Mit dem Kauf und Verzehr dieser Produkte leisten Sie einen wertvollen Beitrag zur Landschaftspflege und somit zum Erhalt der typischen Kulturlandschaft der Rhön.
Das Fleisch der extensiv gehaltenen Tiere ist fett- und cholesterinarm. Von Frühjahr bis Herbst sind die Ziegen und Rhönschafe im Auftrag der Landschaftspflege auf ganz unterschiedlichen Flächen im Ulstertal unterwegs. In den Wintermonaten kommen sie in großzügige Stallungen. Diese Haltung und das natürliche Futter - es gibt kein Kraftfutter, Getreide oder sonstige Futtermittel sondern nur Heu - sind ausschlaggebend für den zarten, aromatisch-würzigen Geschmack, der den Produkten die besondere Note verleiht.
Ich bin immer auf Tuchfühlung mit meinen Tieren. Nur so kann ich sie stressfrei fangen, verarzten, Klauen pflegen oder auch im Anhänger verladen. Dadurch minimiert sich auch der Stress beim Tiertransport und durch die Schlachtung vor Ort verbringen die Tiere nicht allzu lange auf der Straße, was sich ebenfalls positiv auf die Fleischqualität auswirkt.
Streuobstwiesen sind nicht nur zur Obsternte gut, sie stellen durch ihren Artenreichtum zugleich eine besonders wertvolle ökologische Nische dar, die es zu schützen gilt. Gemäß der "Roten Liste gefährdeter Biotoptypen Deutschlands" werden die einst weit verbreiteten Streuobstwiesen als "stark gefährdet" und damit in ihrem Bestand zurückgehend eingestuft (Quelle: Bundesamt für Naturschutz).
Nachdem in früheren Jahrzehnten bereits viele der hochstämmigen Obstwiesen zu Gunsten von niedrigstämmigen Intensiv-Obstplantagen gerodet wurden, stehen sie heute oft der Erweiterung von Siedlungsflächen im Wege oder werden wegen ihrer geringen wirtschaftlichen Bedeutung nicht mehr gepflegt oder erneuert.
Ich habe es tatsächlich gewagt in einer Zeit, in der viele Menschen lieber günstig im Discounter einkaufen, eine Streuobstwiese entstehen zu lassen. Diesen Schritt bin ich aus der Überzeugung heraus gegangen, dass man diesen einzigartigen Lebensraum schaffen und erhalten muss, ganz abgesehen davon, dass meine Äpfel (übrigens alles alte Sorten) besser schmecken als der Granny Smith aus dem Supermarkt. Die neuen Bäume sind erst im Herbst 2005 gepflanzt worden, daher beernte ich momentan vorwiegend den Altbestand. Die Äpfel lassen wir in Lohn keltern.
Unter den Apfelsorten, die dem Altbestand angehören sind die Rote Sternrenette, Lohrer Rambur, Roter und Gelber Boskop, Holzapfel und noch nicht bestimmte Sorten
Durch den inflationären Gebrauch des Begriffs "Nachhaltigkeit" hat jeder schon einmal davon gehört, aber kaum einer weiß etwas damit anzufangen.
Der Begriff stammt aus der Forstwirtschaft und meint: Es wird nur soviel aus dem Wald an Holz geholt, wie auch wieder nachwächst. Wenn man jedes Jahr einen Baum mehr fällt als nachwächst, hat man irgendwann keine mehr. Ein Boden, Rohstoff oder auch die Arbeitskraft sollen so eingesetzt werden, dass noch Generationen nach uns diese nutzen können.
Boden:
Wasser:
Lebensmittel:
Im Jahre 1991 hat sich die UNESCO dazu entschlossen, die Rhön zum "Biosphärenreservat" auszuweisen.
Das über Jahrhunderte durch die menschliche Nutzung entstandene Mosaik an Lebensraumgesellschaften ist so besonders, dass man dem "Land der offenen Fernen" diesen Titel zusprach.
Mit der Zertifizierung sind drei Pflichten verbunden:
1. In der Rhön wird die Kulturlandschaft weiterhin gepflegt, um den Charakter der Offenheit in diesem Mittelgebirge zu erhalten. Wir setzen die traditionelle Bewirtschaftung der Flächen fort, indem Rinder, Schafe und Ziegen zum Einsatz kommen. Teilweise werden Flächen auch maschinell bearbeitet, z. B. für die Heuernte. Zahlreiche Landwirte können so ein Einkommen erwirtschaften und tragen so zur Zukunft der Rhön bei.
2. Ein Biospärenreservat ist kein Gebiet, in welchem die Menschen ausgeschlossen sind. Im Gegenteil, ohne die Menschen hätte die Kulturlandschaft keine Chance. Ein gutes Einkommen ist der Garant dafür, dass die Rhöner ihre Heimat nicht verlassen müssen. Daher haben wir im Biospärenreservat Rhön die Pflicht, Modelle und Ideen für die Menschen zu entwickeln, damit diese hier bleiben können.
Zahlreiche Vermarktungsschienen wurden aufgebaut, damit z. B. der Landwirt sein Fleisch, der Schreiner seine Möbel, der Gastwirt seine regionalen Speisen verkaufen kann.
Beispiele gibt es viele:
3. Die UNESCO fordert von uns, dass wir hinausgehen und den Menschen erzählen, was ein Biosphärenreservat überhaupt bedeutet. Nur wenn wir unseren Besuchern, aber auch den Einheimischen, die nicht wissen, was sich dahinter verbirgt, erklären, was es mit einem Biospärenreservat auf sich hat, können wir Interesse und Verständnis dafür wecken. Nur, wenn die Menschen die Zusammenhänge zwischen Landschaftspflege, Erhaltung der Rhön und dem Kauf einer Lammkeule verstehen, sind sie auch eher bereit das Fleisch aus einheimischer Produktion zu kaufen. Auch wenn die Lammkeule aus Neuseeland billiger ist!
Zusammen mit dem Nachbarhof waren wir im Format "Zu Tisch..." zu sehen. Diese langjährige Serie stellt weltweit regionale Küche vor und diesmal war die Rhön dran. In der Mediathek von Arte noch zu sehen bis 4. Juni 2021
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